Stolpersteine - Gunter Demnig und sein Projekt

Gunter Demnig - beim Verlegen des Stolpersteins für Heinz Rosenhain in der Teichtorstraße 3 (28. März 2014) (Foto: Jens Meier)
Gunter Demnig - beim Verlegen des Stolpersteins für Heinz Rosenhain in der Teichtorstraße 3 (28. März 2014) (Foto: Jens Meier)

 

 

 

Gunter Demnig: "Der Rabbi von Köln hat mir erzählt, ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist!"

 

 

Mit seinem mehrfach ausgezeichneten und weltweit anerkannten Projekt "Stolpersteine" erinnert der Kölner Künstler Gunter Demnig an die Opfer des Nationalsozialismus.

 

Die aus Beton in kubischer Form gegossenen, etwa 10 x 10 x 10 cm großen, mit einer persönlichen Messingplatte versehenen Steine werden vor den ehemaligen Wohnorten in den Bürgersteigen passend verlegt und verweisen individuell auf die Schicksale all jener, die deportiert, vertrieben, verfolgt oder ermordet worden sind, die sich gezwungen sahen, den Freitod wählen zu müssen oder die den Holocaust überleben konnten.

 

Dank Gunter Demnigs einzigartiger Idee erhalten die von den Nazis zu Nummern degradierten Opfer an "Ort und Stelle" endlich ihre Namen zurück.

 

Gunter Demnigs "Stolperteine" ermöglichen - als dezentrales Gedenken - die Konfrontation mit ihrem Leid im öffentlichen Raum.

 

Die Recherche für die Inschriften der "Stolpersteine" leisten örtliche Initiativen, Institutionen, engagierte Einzelpersonen und Angehörige.

Die Finanzierung - ein Erinnerungsstein samt Verlegung kostet derzeit 120 Euro (Stand: März 2013) - sichern Paten bzw. Patenschaften.

 

Die Stolpersteine werden in Handarbeit gefertigt. Nach Vorliegen der Daten des zu Ehrenden bestimmt Gunter Demnig den endgültigen Text, der im Allgemeinen mit "Hier wohnte…" (aber auch: "Hier wirkte…", "Hier lebte…") beginnt, es folgen Name, Geburtsjahr, Individuelles: zumeist Deportationsjahr und Todesort bzw. -datum.

 

Seit der ersten amtlich genehmigten Stolpersteinlegung in Köln im Jahr 2000 (erster Stein in Köln: 1995) sind mehr als 60.000 "Stolpersteine" in mehr als 1000 Orten in Deutschland aber auch in zwanzig weiteren europäischen Ländern - darunter Frankreich, die Schweiz, Belgien, Italien, die Niederlande, Norwegen, Österreich, die Slowakei, Griechenland, Tschechien, die Ukraine und Ungarn - verlegt worden (Stand: November 2016).

 

 

 

 

 

"Stolpersteine" in Südniedersachsen (Stand: März 2015):

 

Dransfeld: 27 "Stolpersteine" (seit 2013)

 

Duderstadt: 26 "Stolpersteine" (seit 2007)

 

Göttingen: 11 "Stolperstein" (seit 2012)

 

Hameln: 46 "Stolpersteine" (seit November 2013)

 

Lauenförde: 5 "Stolpersteine" (Ende 2010)

 

Northeim: 36 "Stolpersteine" (seit 2007)

 

Osterode: 14 "Stolpersteine" (Juni 2010)

 

Stadtoldendorf: 32 "Stolpersteine" (seit Dezember 2007)

 

Uslar: 13 "Stolpersteine" (Anfang 2008)