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Sie bezeugen Interesse an der jüdischen Vergangenheit der südniedersächsischen Kleinstadt Stadtoldendorf.

 

Die folgenden Seiten stellen den Versuch dar, die Wurzeln, den Verlust sowie das Schicksal der Opfer bewusst zu machen, darüber aufzuklären bzw. daran mahnend zu erinnern.

 

Jens Meier 

 

 

 

                                                                       

 

 

"Lassen Sie uns ein Zeichen setzen!"

 

"Daher meine dringende Bitte an Sie:

Schauen Sie nicht weg.

Bleiben Sie nicht stumm.

Mischen Sie sich ein.

Zeigen Sie Zivilcourage.

Werden Sie lauter.

Bekämpfen Sie Antisemitismus – immer und überall!

Beschützen Sie jüdisches Leben.

Benennen Sie die historische Wahrheit.

Benennen Sie die Schicksale, die entsetzlichen Leidenswegen der NS-Opfer aus Stadtoldendorf und anderswo – und tragen Sie Ihr Wissen weiter.

Helfen Sie, die liberale Demokratie zu stärken und zu verteidigen.

Wir Demokraten müssen viel mehr Gesicht zeigen! Wir müssen gemeinsam den Antisemitismus bekämpfen. Wir müssen gemeinsam die liberale Demokratie stärken und verteidigen.

 

Das sind wir nicht nur den Opfern und ihren Angehörigen schuldig, sondern das sind wir auch uns selbst schuldig!"

 

aus meiner Rede vom 09. November 2023

 

 

 

 

 

 

 

Aktuelles

 

Neu eingestellt: meine Rede zum 86. Jahrestag der Pogromnacht in Stadtoldendorf

Altes Rathaus, Stadtoldendorf, 09.11.2024, 17 Uhr.

(siehe dazu auch: Menüleiste rechts)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Elisabeth Hasenjäger, Ulrich Hausmann 2010 (Foto: Jens Meier)
Elisabeth Hasenjäger, Ulrich Hausmann 2010 (Foto: Jens Meier)

 

Nachruf: Bereits am 17. Dezember 2023 verstarb Ulrich Hausmann im Alter von 91 Jahren in Braunschweig - erst gestern (14. Mai 2024) sollte ich seine Todesannonce im Netz finden.

 

Ulrich Hausmann war ein Nachfahre der Familie Frank, im Jahr 2010 initiierte er drei Stolpersteine für seine Familie (für Clara, Herbert und Hugo) in Stadtoldendorf (Markt 10).

 

Nach dem Tod seiner geliebten Schwester Barbara, gefolgt, unerwartet von seiner Liebe Elisabeth wurde Ulrich Hausmann leiser, trauriger und wohl auch einsamer. Wir telefonierten sporadisch, meist zu Festtagen. Die Pandemie und Krankheiten verhinderten zunächst ein Wiedersehen, das nun leider in den Sternen steht.

 

Ulrich Hausmann war ein wahrer Freigeist, ein wunderbarer, wacher, interessierter, liebenswerter, kritischer Zuhörer und Mensch. Sein Intellekt, sein Humor, sein Charme, seine Empathie, seine Ehrlichkeit und seine Unverstelltheit werden ganz sicher schmerzlich vermisst werden.

 

Danke für die geteilten Augenblicke!

 

Ulrich Hausmanns Abschiedsworte - "Leben Sie wohl" -, meist auch am Ende der Telefonate, sind nun leider verstummt. Ich werde nicht nur diese Worte sehr vermissen.

 

Elisabeth Hasenjäger, Ulrich Hausmann 2010 (Foto: Jens Meier)
Elisabeth Hasenjäger, Ulrich Hausmann 2010 (Foto: Jens Meier)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Februar 2020: Die Neuauflage eines Klassikers - des Standardwerkes - der Region erscheint:

 

Klaus Kieckbusch: "Von Juden und Christen in Holzminden 1557 - 1945. Ein Geschichts- und Gedenkbuch"

Verlag Jörg Mitzkat, 2020, ISBN-978-3-931656-14-0

 

Cover-Text: "Von Juden und Christen in Holzminden ist mehr als ein Gedenkbuch für die von den Nationalsozialisten vertriebenen und ermordeten Juden. Beginnend im Jahre 1557, hat Klaus Kieckbusch ein wichtiges Kapitel der Holzmindener Stadtgeschichte geschrieben, das das Wissen um die Entwicklung der Stadt in vielem erweitert. Deutlich wird eine große Kontinuität der jüdischen Familien in der Weserstadt. Es ist das Bestreben des Autors, den Alltag der Menschen jüdischen Glaubens in Holzminden so lebendig wie möglich darzustellen. Erschreckend erscheint die Beendigung des Zusammenlebens von Juden und Christen durch die Nationalsozialisten. Das Buch nennt die Opfer der Verfolgung."

 

 

Februar 2020: Klaus Kieckbusch veröffentlicht sein neues Buch: "Außerhalb der "Volksgemeinschaft" - Formen der Verfolgung während des Nationalsozialismus im Kreis Holzminden"

Verlag Jörg Mitzkat, 2020, ISBN-978-3-95954-081-0

 

Cover-Text: "Klaus Kieckbusch widmet sich in diesem Buch den von den nationalsozialistischen Machthabern ab 1933 ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen in Stadt und Kreis Holzminden: Wie erging es den Sinti und Roma, den politischen Gegnern der Nationalsozialisten, Homosexuellen, den als "Asoziale" oder "Berufsverbrecher" Verfolgten, Wehrdienstverweigerern, Zeugen Jehovas und Hörern verbotener Radiosender?" 

 

Zu diesem Buch: Ich bin tief beeindruckt. Was für eine Leistung! Was für ein wichtiges Buch! Und auf den Punkt genau zur richtigen Zeit! 

Obwohl vieles eigentlich für mich bekannt sein sollte, war und bin ich tief erschüttert über das Ausmaß und die unzähligen Schicksale, über die Macht, über den Wahn der "Hilfspolizei" inklusive der Brutalität, über die "Eigenmächtigkeiten", die Gesetzlosigkeiten oder eben die "Gesetze", über den Irrsinn "Lumpen entwenden, Kleidung für die eigenen Kinder daraus nähen, Todesurteil", über das Leiden ("zweimal nach Auschwitz"), über das nicht zur Kenntnis genommene Schicksal der Sinti (und Roma). Der sich gelegentlich durchsetzende gesunde Menschenverstand, das "normale Verhalten" mancher Richter, Staatsanwälte oder Parteigenossen lässt immerhin kurz Menschlichkeit aufblitzen.

 

Klaus Kieckbusch setzt den geschundenen Menschen, den Opfern wiederum ein Denkmal! Seine Arbeit ist einfach unbeschreiblich, unbezahlbar - auch immateriell für unsere Gesellschaft!

 

Ich hoffe sehr, dass dieses Buch sehr viele Leser findet, dass sehr viele Leser nachdenklich gestimmt werden und dass dies zu einem entsprechenden Handeln bzw. zu einer entsprechenden Haltung führen wird.

 

Ich wünsche sehr, dass Klaus Kieckbusch mehr als die Achtung erfährt, die ihm ohnehin gebührt! 

 

Herzlichen Dank an Klaus Kieckbusch, an Jörg Mitzkat und an all jene, die die Buchveröffentlichungen ermöglichten, für ihr Engagement, die Erinnerung wachzuhalten.

Ute im Mai 2015 (Foto: Helmut Oppenberg)
Ute im Mai 2015 (Foto: Helmut Oppenberg)

 

 

15. Juli 2015: Ute Siegeler verstirbt nach kurzer, schwerer Krankheit.

 

Liebe Ute, 

wir vermissen dich sehr. Ohne dich gäbe es diesen Internetauftritt nicht. Ohne dich hätte es die Begegnungen, die wunderbaren Momente mit Ana, Ruth, David, Frank, Gerardo, Richard, Ulrich... nicht gegeben.

Du hast viele Familienzweige neu entdeckt und zusammengeführt. Du hast die örtliche Erinnerung zum Leben erweckt.

Dank deiner Beharrlichkeit, deiner Ideen, deiner Energie, dank deines Engagements gibt es Stolpersteine in Stadtoldendorf! 

DANKE!

 

Nachtrag Oktober 2020:

Liebe Ute, du fehlst - umso mehr in diesen schwierigen Zeiten, in denen die Wahrheit und die Aufklärung zunehmend bedroht werden.

Ich verspreche dir, wir werden die Erinnerung wachhalten, wir werden unsere Freiheiten, unsere liberale Demokratie verteidigen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 





Titelmotiv: Fotoausschnitt des Grabsteines (1879) von Minna Rothenberg (jüdischer Friedhof Stadtoldendorf)