05. Juni 1895: geboren in Stadtoldendorf
Kaufmann
seit Geburt in Stadtoldendorf gemeldet
Eltern: Jenny, geb. Scheurenberg (1857 - 1935) und Moses Heinberg (1847 - 1931): ihre Gräber befinden sich auf dem jüdischen Friedhof in Stadtoldendorf
Geschwister: Henriette Kalkstein (1893 - 1942): April 1942: Deportation zusammen mit Ehemann Gustav und ihrer 16-jähriger Tochter Ruth von Essen aus, über Düsseldorf ins Ghetto Izbica: die Familie wird in Treblinka ermordet
Julius (? evtl. auch Halbbruder aus Moses Heinbergs erster Ehe mit Henriette, geb. Stern): 1938: Emigration nach Palästina, Julius lebt anschließend in Haifa
Brüder aus Moses Heinbergs erste Ehe mit Henriette, geb. Stern (1848 - 1890): ihr Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Stadtoldendorf):
Albrecht Ludwig (1887 - 1899): sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Stadtoldendorf
Alex(ander) (1883 - ?): Okt. 1904: verzogen nach Braunschweig
Berthold (1880 - 1967): lebt im Mai 1937 in Paris, 1938: Emigration (Ehefrau und Kinder können folgen) nach Argentinien (Buenos Aires)
Erich (1884 - ?): Jan. 1903: verzogen nach Frankfurt a.M.
Friedrich (1889 - ?): Jan. 1902: verzogen nach Paderborn
Isidor (1878 - ?): 1889: verzogen nach Wolfenbüttel
Meier (1876 - ?): Sept. 1887: verzogen nach Paderborn
Handlungsgehilfe
Kaufmann
"Reisender im Wandergewerbe"
1910: gemeldet in Brakel
1920: gemeldet in Düsseldorf
1924: gemeldet in Nürnberg und Siegen/Westf.
1926: gemeldet in Bad Bertrich (Rheinland-Pfalz)
November 1929: Überfahrt von Hamburg aus nach Buenos Aires
März 1930: wieder gemeldet in Stadtoldendorf
Juli 1938: "Verbot zur Ausübung eines Gewerbes", fortan mittellos bis auf geringe Mieteinnahmen (Elternhaus, Kirchstr. 8), auch die Zuwendungen des emigrierten Bruders bleiben aus
Novemberpogrom 1938: Verschleppung ins Konzentrationslager Buchenwald
Entlassung am 02.12.1938
Ausreisebemühungen nach Argentinien oder Palästina scheitern ("Einreisesperre diverser ausländischer Staaten")
November 1940: Vertreter von Lydia Rothenberg als "Vertrauensmann" der jüdischen Gemeinde in Stadtoldendorf
03. Oktober 1941: Pauls Antwortschreiben an die "Bezirksstelle Hannover-Kassel der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland" "Betr.: Jüdische Blinde, Gehörlose und Krüppel" (örtliche Auflistung für die Gestapo): "Seit meinem achten Lebensjahr bin ich schwerhörig und auf dem rechten Ohr so gut wie taub. Mit zunehmendem Alter besteht die Gefahr, dass ich vollkommen gehörlos sein werde."
1942: Vertrauensmann der jüdischen Gemeinde in Stadtoldendorf, Ansprechpartner der "Bezirksstelle Hannover-Kassel der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland"
25. März 1942: Deportation von Stadtoldendorf aus, über Hannover ins Ghetto Warschau, dort, bei der Auflösung des Ghettos oder in Treblinka ermordet
Stolperstein: Kirchstraße 8 (2009)
Dank an Amelie Döge für den Hinweis: Reise nach Buenos Aires (1929)